Sehr geehrte Damen und Herren,
für die folgende Pressemitteilung zum aktuellen Sommersemester und den
Maßnahmen der Philipps-Universität Marburg bitten wir um Kenntnisnahme
und Berücksichtigung.
Bei Nachfragen steht Ihnen gerne Herr Henning zur Verfügung. Sie
erreichen ihn unter der Telefonnummer 01573/0760549.
Die Pressemitteilung im Volltext als PDF ist auch abrufbar unter
https://cloud.sds-marburg.de/s/tsrre9Ysyb9553Z
Mit freundlichen Grüßen
Dorian Tigges
i.A. SDS.dielinke Marburg
V.i.S.d.P.: SDS.dielinke Marburg e.V., Bahnhofstr. 6, 35037 Marburg.
----- BEGINN DER PRESSEMITTEILUNG -----
SOLIDARSEMESTER FÜR MARBURG!
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sind allgegenwärtig und verbunden
mit harten Einschnitten und Veränderungen sowohl im privaten, als auch
im öffentlichen Leben. Und so wie viele andere Bereiche, sind auch die
Hochschulen massiv von der derzeitigen Krise betroffen. Ein
„Business-as-usual“-Szenario ist angesichts der Tragweite der Pandemie
noch nicht absehbar. Und so steht auch die Universität Marburg vor
gravierenden Problemen, um den Hochschulbetrieb unter den erschwerten
Bedingungen am Laufen zu halten. Durch die Kontaktsperre wird mindestens
im kommenden Sommersemester ein „normales Studium“ unmöglich sein. Ein
Aussetzen der Regelstudienzeit, die Verlängerung des BAföG sowie
weiterer Maßnahmen um die finanzielle Situation von Student*innen und
Beschäftigten der Hochschulen abzusichern sind erforderlich. Wir
begrüßen deshalb die Aussagen von Vizepräsidentin Korn, dass sich die
Universität Marburg auf allen Entscheidungsebenen für die Aussetzung der
Regelstudienzeit einsetzt. Die geplanten Maßnahmen der Universität
Marburg sollten jedoch besser mit allen Universitätsmitgliedern
kommuniziert werden. So hilft eine Aufstockung des Babysitter*innenfonds
um fast 100% nur dann, wenn die Betroffenen darüber informiert werden
und die Nutzung davon überhaupt möglich ist (Kinderbetreuung ist derzeit
nicht möglich!
Der Erfolg der bisher geplanten Maßnahmen, ist kaum abzusehen.
Letztendlich können viele Student*innen aufgrund der Onlinelehre ihrem
Studium nur bedingt nachgehen, wodurch das Recht auf Bildung erheblich
eingeschränkt und strukturelle Benachteiligung von Seiten der
Universität schlichtweg akzeptiert wird.
Untragbar sind der Rausschmiss pflegebedürftigter Student*innen aus
ihrem Wohnheim sowie der unzureichende Internetanschluss in den meisten
Wohnheimen. Für das Gros der Student*innen fordern wir deshalb auch
finanzielle Hilfeleistungen. Besonders ausländische Studierende werden
von den wenigen Leistungen meist ausgeschlossen und werden damit allein
gelassen. Mögliche Maßnahmen wären die Rückzahlung des Semesterbeitrages
und darüber hinaus die Einführung eines Grundeinkommens und kostenloses
Wohnen in den Wohnheimen.
Abseits "unserer Statusgruppe" beschäftigt uns auch die Lage der anderen
Hochschulmitglieder. Auf der einen Seite jene, wie Sekretär*innen oder
wissenschaftliche (Hilfs-)Kräfte, die derzeit ein unglaubliches Maß an
nicht entlohnter Mehrbelastung erfahren. Auf der anderen Seite
sogenannte Berufe, die einen "nicht-essentiellen" Beitrag zum
Hochschulbetrieb leisten, wie Hausmeister*innen oder Mitarbeiter*innen
in den Mensen und über deren Situation bisher kaum gesprochen wird. Ob
Mitglieder der Hochschule oder des Studentenwerks in Kurzarbeit,
Teilzeit oder unbezahlten Urlaub geschickt wurden, wurde bisher nicht
öffentlich kommuniziert.
Die Situation ist für alle neu und belastend und dafür haben wir
Verständnis. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass alle
Statusgruppen der Hochschule in die Entscheidungsprozesse eingebunden
werden. Auf allen Ebenen braucht es jetzt (noch dringender als sonst)
eine studentische Beteiligung, damit so wenig Komplikationen wie möglich
entstehen.
Solltet ihr irgendwelche Fragen oder Probleme haben, wendet euch gerne
an den AStA, die Corona-Beratung der Universität, Frau Korn, eure
Fachschaften oder selbstverständlich auch an uns.
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